Auckland Airport

Erstaunlich, wie schnell fünf Wochen vergehen können. Anfangs klingt das nach einer unfassbar langen Zeit, aber spätestens nach der Hälfte unseres Urlaubs in Neuseeland rannte die Zeit einfach nur noch.

Geplant war ja eigentlich ein kompletter Rundtrip um die Nordinsel. Das mussten wir uns dann aber doch anders überlegen. Mit einigen Abstechern in die Landesmitte (unter anderem zum Tongariro National Park, dem Tongariro Alpine Crossing oder Rotorua) wollten wir die Insel einmal an der Küste entlang umrunden.

Dazu hätten wir allerdings längere Strecken pro Tag fahren und mehrere Zwischenstopps überspringen müssen, wobei vielleicht der Urlaubs-Charakter ein wenig kurz gekommen wäre. Deswegen entschieden wir uns dazu, lieber nur wenige Stunden pro Tag zu fahren und dafür lieber noch einmal wiederzukommen… 😉

So hatten wir uns entschieden, von Wellington aus nicht entlang der Ostküste wieder in den Norden zu fahren, sondern direkt durch die Mitte zum Tongariro National Park. Was zum Schluss nämlich auf keinen Fall fehlen sollte, war der Abstecher ins Northland, zur Bay of Islands und zum Cape Reinga.

Wieder Ordnung ins Chaos bringen

Das alles sollte jedoch langsam der Vergangenheit angehören, denn schon standen wieder die ersten Packversuche und der Weg nach Hause an. Wieder auf unserem Stellplatz in Auckland angekommen, schafften wir Ordnung im Camper und räumten alles wieder an seinen ursprünglichen Platz.

Beispielsweise hatten wir die obligatorische Campingtoilette (die wir benötigten, damit der Campervan als self-contained gilt) aufgrund der vielen öffentlichen Toiletten nie gebraucht. Entsprechend hatten wir sie in den unzugänglicheren Stauraum unter der Liegefläche geräumt. Das dadurch leere Fach direkt vorne an der seitlichen Schiebetür diente uns besser als Vorratskammer für Essen und Getränke. Auch innerhalb der Schränke hatten wir ein wenig umgebaut und auch zwei Körbe angeschafft. Mit einem konnten wir unsere ganzen Essens-Utensilien transportieren (was sowohl zum Tisch decken als auch dem Weg zum spülen praktisch war), der andere diente als „Auffangbehälter“ für den Kleinkram, der während der Fahrt nicht umherfliegen, aber ansonsten griffbereit sein sollte.

Da ich mir viel Zeit zum lesen genommen hatte, hatte ich am Ende des Urlaubs auch diverse ausgelesene Bücher zu verschenken, die keinen Platz mehr in meiner Reisetasche fanden. Auch ein billiger Wasserkocher, ein zusätzlicher Ein-Flammen-Campingkocher und diverser Kleinkram würden hier bleiben. Mit der perfekten Spiegelei-Bratpfanne hatten wir zuvor schon drei andere Camper glücklich gemacht. Ebenso mit den Lebensmitteln, die wir noch nicht verbraucht hatten.

Was definitiv den Weg mit nach Hause finden würde, war in meinem Falle (neben ein paar kleinen Mitbringseln) nur der erworbene Spannungswandler, mit dem ich mein MacBook über den 12V-Anschluss im Auto laden konnte. Zwar würde ich dazu zu Hause auch immer den Steckdosen-Adapter benötigen, aber das war mir relativ egal. Ob würde ich es zurück zu Hause sicher nicht brauchen, behalten wollte ich ihn trotzdem.

Geschenke!

So stellten wir irgendwann am Abfahrtstag besagte zwei Körbe voll mit allem, was wir abzugeben hatten, in die Bibliothek bzw. die Küche des Avondale Motorparks. Wir hatten auch einige Male darüber nachgedacht, ein Paket nach Hause zu schicken und mehr unserer Errungenschaften zu behalten. Aber wirklich hochpreisig waren die Sachen nicht und wozu bräuchten wir in Deutschland Camping-Equipment und Elektronik mit Stecker aus Neuseeland?

So entschieden wir uns zum verschenken und standen jetzt wieder vor einem (fast) leeren Camper. Schon ein trauriger Anblick, das zu Hause der letzten fünf Wochen wieder so zu sehen und gleich zurücklassen zu müssen… Ich hätte gut und gerne noch ein paar Wochen dranhängen können.

Wir hatten am Vorabend noch einen kleinen Spaziergang zum Fish & Chippery gemacht, das sich direkt um die Ecke des Motorparks befindet. So mussten wir nicht mehr spülen und hatten uns zur Feier des letzten Abends super leckeres Take Away Essen gegönnt.

Der letzte Tag

Am Abflugtag stand dann nicht mehr viel an. Wir packten die letzten Dinge zusammen, fuhren tanken und gaben den Camper bei Travellers Autobarn zurück. Der Auto-Check ging schnell und man rief uns sogar ein Taxi, damit wir entspannt zum Flughafen kamen. Der Toyota Hiace scheint in Neuseeland (ebenso wie in Australien) ein wirklich sehr beliebtes Auto zu sein. Mit Hochdach, so wie in unserem Fall, ist er auch eine super Camper-Variante. Kleiner sind nur normale Kombis, die eigentlich nur eine Liegefläche und hinten im Kofferraum eine kleine Aufbewahrungsmöglichkeit für Kochutensilien boten.

Ich empfand es als großen Vorteil, dass wir eine richtige kleinen Kochecke im Camper hatten. Wenn wir mer Pech mit schlechtem Wetter gehabt hätten, hätten wir aufgrund der Höhe und des Stauraums auch mehr Möglichkeiten gehabt, Regentage gut zu verbringen. Alles in allem war unser Toyota eine sehr zuverlässige kleine Arbeitsmaschine, die uns super durch den Urlaub gebracht hatte.

Da wir sehr gut in der Zeit waren, setzten wir uns mit unserer letzten Flasche Wein noch an den Flughafen und trafen auf den Abschied. Waren wir nicht grade erst angekommen?

Nach der Sicherheitskontrolle verschafften wir uns einen Überblick über das Essensangebot und kehrten letztendlich in Mexico ein. Klare Empfehlung für alle, die in Zukunft mal von Auckland aus fliegen und etwas für mexikanisches Essen übrig haben!

Time to say goodbye…

Anders als auf dem Hinweg hatten wir jetzt auf dem Rückweg einen zusätzlichen Touchdown auf Bali. Manche mögen das vielleicht für eine schöne Möglichkeit halten, sich die Beine zu vertreten, mich hat es nur genervt… Alles zusammenpacken, aussteigen, anstehen, bei einer erneuten Sicherheitskontrolle alles wieder auspacken (Laptop, Kamera, Objektive, Powerbank etc.), wieder einpacken, während hinter einem alle drängeln, warten und dann wieder auf genau dem gleichen Platz sitzen für den Flug nach Dubai. Absolut nicht mein Fall 😉

Da flog ich lieber 16 Stunden am Stück und musste mich nur einmal häuslich einrichten. Beziehungsweise nicht alles für eine erneute Sicherheitskontrolle ein- und wieder auspacken.

Dafür habe ich auf dem Flug von Bali nach Dubai so tief und gut geschlafen, dass ich total erschrak, als die Stewardess mich zum essen weckte. Ich hatte mehrere Stunden absolut nichts mitbekommen, das war sehr praktisch.

Auch den längeren Aufenthalt in Dubai brachten wir gut hinter uns. Wie schon bie den langen Flügen nach und von Australien frühstückten wir bei McDonalds und gönnten uns in Dubai eine kleine Dusche. Nach unserem Abflug in Dubai hatte ich außerdem eine super Sicht auf die faszinierende Landschaft des Iran, Teheran und das Elburs-Gebirge und später auch Baku und den Kaukasus.

Schließlich kamen wir nach 40 Stunden Reisezeit wieder in Hamburg an. Auch wenn ich inzwischen wieder echt müde war- ich würde ohne zu zögern wieder solche langen Flüge antreten. Erstens konnte ich mich immer ziemlich gut beschäftigen und zweitens würde immer die Vorfreude auf den Urlaub überwiegen. Oder die schönen Erinnerungen, auch wenn es wieder zurück in die Heimat ging.