Wir verließen den Stallplatz von Tapotupotu, Neuseelands nördlichsten Campingplatz, und fuhren wieder ein paar Kilometer gen Süden. Unser Ziel waren die Te Paki Great Sand Dunes.
Ein Volkssport der Northland-Bewohner, und entsprechend auch eine gute Sportaktivität für Touristen, scheint das Sandsurfen zu sein. An vielen Stationen im Umland kann man sich Bretter ausleihen, auf denen man die Dünen herunter fahren kann. Auch direkt am Parkplatz gibt es wohl einen Truck, der solche Bretter verleiht, aber dafür waren wir wohl ein wenig zu früh unterwegs.
Von dem kleinen Parkplatz aus folgten wir einem Flüsschen und standen wenige Meter später vor fast 50 Meter hohen Sanddünen. Der Sand war so früh am Morgen zum Glück noch nicht allzu heiß, sodass wir die Schuhe irgendwann ausziehen und barfuß laufen/ klettern konnten. Das Laufen durch den Sand war zwar ziemlich anstrengend, aber der Ausblick war die Strapazen absolut wert.
Vielfalt à la Neuseeland
Ich glaube, ich wiederhole mich in meiner Begeisterung, aber Neuseeland zeigte wieder einmal, wie unfassbar vielfältig das Land war. Und ich kannte bisher nur die Nordinsel! In den letzten Wochen waren wir über Vulkane gewandert, hatten den Mount Taranaki erwandert und am Strand gefrühstückt, waren in Rotorua von heißen Thermalquellen umgeben gewesen, hatten Götter beim Rafting beschworen und haben interessante Höhlen bei Waitomo und kleine Höhlen mit Glühwürmchen erkundet.
Jetzt standen wir im Norden also auch noch inmitten von riesigen Sanddünen. Und je weiter wir liefen, desto weniger konnte man von der sonstigen Umgebung erkennen. Immer wieder schoben sich auch interessante Felsformationen durch den Sand, was immer wieder ein anderes Bild ergab.
Auf dem Weg zurück nach Paihia, wo wir nach unserem letzten schönen Aufenthalt noch einmal zwei Nächte verbringen wollten, kamen wir noch am 90 Mile Beach vorbei. Dieser hatte sogar einen direkten Zugang zu den Giant Dunes, für den wir aber nicht weit genug gelaufen waren.
This Beach is a Road – aber diesmal nicht für uns
Wir waren am Foxton Beach schon mit unserem Camper auf dem Strand gefahren und hätten das hier auch gerne ausprobiert. Aber die Zufahrt zum Strand sah dieses Mal nicht vertrauenswürdig genug aus. Hier war viel zu viel weicher Sand zerfurcht worden, sodass wir mit unserem Zweirad-Antrieb und dem schweren Camper lieber nichts riskieren wollten. Auf den letzten Kilometern wollten wir uns nun wirklich nicht noch irgendwo festfahren. So stellten wir das Auto ab und legten nur eine kurze Mittagspause zu Fuß am Strand ein.
Neben dem Highway 1 gab es mit dem 90 Mile Beach also quasi doch noch eine zweite Straße bis fast ganz hoch zum Cape Reinga.
Während wir die Warnhinweise am Strand betrachteten, kamen uns die Worte unserer Autovermietung wieder ins Gedächtnis: „Don’t swim you camper“. Vor einigen Wochen hatten wir uns noch darüber amüsiert, aber die Schilder machten und deutlich, dass dies wohl ein größeres Problem war.
Wir suchten uns einen netten Stellplatz bei Paihia und verbrachten hier noch zwei schöne Tage und Nächte. Das Wetter war herrlich und die Bay of Islands lud nicht nur zu beeindruckenden Bootstouren ein, sondern auch zum schwimmen. Nach diesem letzten Zwischenstopp mussten wir aber wirklich zurück nach Auckland, da unser Flug zurück nach Hamburg bald gehen würde. Insgesamt war das ein wirklich schöner und entspannter Abschluss unserer Northland-Tour.