Von den Wairere Falls machten wir uns auf in Richtung Kawhia. Mit dem einen oder anderen Zwischenstopp wollten wir uns auf den Weg nach Waitomo und den berühmten Höhlen dort machen.
Bei vielen Ortsnamen, an denen man hier so vorbei kommt, traut man sich gar keine Interpretation der Aussprache zu. Bei Kawhia kam mir mein Reiseführer zur Hilfe: Think mafia with a k. Das war vergleichsweise einfach. Auf dem Weg ins schöne Kawhia fuhren wir noch zur Blue Spring. Da es erneut regnete, entschieden wir uns gegen eine lange Wandertour, sondern fuhren zum Parkplatz an der Leslie Road. Von hier aus sollten es zur Quelle nur etwa 800m sein.
Das Wasser von Blue Springs ist unglaublich klar. Laut Quelle werden hier 60% des in Flaschen vorhandenen Trinkwassers Neuseelands abgefüllt. Ansonsten denke ich, die Bilder sprechen für sich.
Stellplatz inklusive Spaten
Da das Wetter doch aufgeklart war, dehnten wir unsere Wanderung doch ein wenig aus. Danach machten wir uns weiter auf den Weg durch die schönen Berge und die idyllische Bucht von Kawhia. Der Betreiber unseres Stellplatzes heute war so redselig, er erzählte uns ausführlich alles Mögliche rund um den Ort, die Strände hier (an denen man nach Hot Pools graben kann) und gab uns direkt zwei kleine Spaten mit, um genau das tun zu können.
Nach der langen Fahrt durch Regen, Nebel und um mehrere unerwartete Steinabgänge herum, die sich immer wieder auf der Straße befanden, ließen wir es erstmal ruhiger angehen. Wir genossen erstmal lieber das kostenlose und unbegrenzte WLAN und machten uns nach dem recht späten Essen einen entspannten Abend.
Schmerzhafter Zwischenstopp
Auch dieses Mal wählten wir am nächsten Tag nicht die schnellste Route und zwangen unser Navi auf eine Route mit einigen schönen Zwischenhalten. Einer davon waren die Makopa Falls (nur einen kurzen Weg vom entsprechenden Parkplatz entfernt und ziemlich majestätisch), ein anderer die Piripiri Caves. Es gibt eine Sache, die mir bei den „Attraktionen“ hier wirklich gut gefällt: Sie sind in der Regel nur wenig ausgebaut und nicht touristisch inszeniert. Es gibt weder viele Schilder, noch viele Parkplätze (falls diese überhaupt markiert sind) und somit auch immer nur eine erträgliche Anzahl von anderen Leuten, die ebenfalls unterwegs waren.
Das führte dann aber auch dazu, dass es reichte, auf unserem Rückweg von den schönen Piripiri Caves einmal nicht genau hinzuschauen, um auf den naturbelassenen Holzstufen auszurutschen und mir meine komplette linke Seite zu prellen. Glücklicherweise nichts, was sich nicht mit etwas Voltaren wieder beheben ließ… aber ich sollte mich in Zukunft wohl weniger ablenken lassen 😉
Und plötzlich sind da Asiaten
Auch bei der Mangapohue Natural Bridge machten wir noch eine kleine Wanderung. Wir liefen nicht nur zur „Brücke“, die eher eine große Tunnelöffnung in einem Berg ist, sondern darüber hinaus. Es ging noch weiter am Fluss entlang und über die Felder, wo es noch viele interessante Steinformationen zu sehen gab. Der gekennzeichnete Weg führte dann in einem netten Loop zurück zum Parkplatz und ist die zusätzliche Viertelstunde echt wert.
Danach erreichten wir das Visitor Center von Waitomo. Die Waitomo Caves sind überall in den Top 10 der interessantesten Sehenswürdigkeiten Neuseelands gelistet. Das bezieht sich meistes nur auf die Glühwürmchen-Höhle, durch die man mit einem Boot gefahren wird (laut Erfahrungsbericht nur 5 Minuten reine Fahrtzeit). Auf dem Geländer der Waitomo Caves gibt es aber drei Höhlen, die man besichtigen konnte. Da wir den Rest des Tages Zeit hatten, entschieden wir uns, auch alle drei Höhlen zu sehen. Es gab auch keinen großen Unterschied im Preis von allen drei Höhlen (100$/ 60€) und der Höhle, die uns am meisten interessierte (76$/ 45€).
Wir mussten allerdings feststellen, dass gefühlt 120.000 Asiaten vor uns da waren und wir heute keine Chance auf Touren durch alle drei Höhlen hatten. Lediglich die 2-Stunden-Tour durch die Ruakuri Caves war noch möglich… glücklicherweise die Höhle, die uns auch am meisten interessierte.
Eine beeindruckende Höhlentour in Waitomo
An den Waitomo Caves zeigte sich das komplette Gegenteil zu den vorher beschriebenen, weniger Touristisch ausgebauten Sehenswürdigkeiten. Auf dem großen Parkplatz stapelten sich die Busse der Reisegruppen nahezu und ich fühlte mich an den Besuch bei den 12 Aposteln letztes Jahr in Australien erinnert. Dort war es plötzlich ähnlich überlaufen, was uns nach tagelanger Ruhe ziemlich überraschte. Auf unserer Tour waren hingegen von 18 Personen mindestens 12 Franzosen. Auch so ein Phänomen- ich hätte nicht erwartet. dass das neben den Deutschen wohl die am zweitstärksten vertretene europäische Reisenation war.
Schon der ringförmige Abstieg zum Grund der Ruakuri Caves war spektakulär, die die Ringe und „Stockwerke“ erst nach und nach beleuchtet wurden. So bekam man erst spät einen Eindruck, wie tief man tatsächlich hinuntersteigen würde. Während der zweistündigen Tour sahen wir eine überwältigende Anzahl von Stalaktiten und Stalagmiten in sämtlichen Größen und auch Farbschattierungen. Auch ein reißender kleiner Fluss, auf dem auch Rating Touren angeboten wurden, führte durch die Höhle. Glühwürmchen wurden uns auch gezeigt, insofern „verpassten“ wir hier auch nichts.
Die Tour war ihren Preis auf jeden Fall wert und diesen Teil der Waitomo Caves würde ich absolut weiterempfehlen. Natürlich hab ich keinen Vergleich zu den anderen Touren, aber ich konnte mir gut vorstellen, dass wir die beste der drei Touren erwischt hatten.