Eigentlich wollte ich ja nur über Monschau schreiben und keinen Beitrag mit einem Verweis auf Corona und die Situation in 2020 beginnen… aber was bleibt mir anderes übrig? Das hier ist mehr oder weniger mein (Reise-)Tagebuch und auch mich hat die Pandemie natürlich stark in meinen Plänen beeinflusst.
Eigentlich wollte ich Mitte März mit zwei Freundinnen nach Marokko und hatte mich neben spannenden Wüsten-Touren, einer neuen Kultur und toller Architektur besonders auf das fotografieren gefreut. Im Mai wollte ich für ein verlängertes Wochenende nach Kopenhagen und zum Geburtstag wurde mir eine Reise nach Budapest geschenkt… Aber alle diese Pläne sind bis auf unbestimmte Zeit aufgeschoben.
Deswegen war es hier auch längere Zeit still- ein wenig neues Material von unserer Reise nach Dresden und ins Elbsandsteingebirge Anfang März hab ich zwar noch liegen, konnte mich aber noch nicht zur Bearbeitung bewegen. Zwar hatte ich durch Kurzarbeit mehr Zeit (die Veranstaltungsbranche erwies sich nicht als der sicherste Arbeitgeber in der Pandemie 😉 ), beschäftigte mich aber in den letzten Monaten komplett anders (bspw. mit Wanderungen in und um Hamburg).
Urlaub in Deutschland
Durch Corona war auch ich viel zu Hause und klickte mich durch ein Überangebot an neuen Live-Streams. Glücklicherweise wurde ich auf die StayTheFuckHome-Show von Markus Barth aufmerksam. Einer Vielzahl von interessanten Gästen folgten dann auch immer wieder Erzählungen von Reisen und Wanderungen. Nach der Lektüre seines Buchs 20.000 Reiseleiter wusste ich- was der Mann empfiehlt, kann nur gut sein.
Wohl auch deswegen zögerte ich kaum, als er den „Wildnis Trail“ in der Eifel für eine mehrtägige Wanderung empfahl. Das klang doch nach einem ziemlich guten Ziel, wenn dieses Jahr nur Urlaub in Deutschland anstehen sollte?
Schneller als gedacht fand ich zwei Mitstreiterinnen und so nahm ich die Planung unseres Urlaubs in die Hand. Der Wildnis Trail besteht aus vier Tagesetappen und führt insgesamt auf ca. 85 Kilometern quer durch den Nationalpark Eifel. Eine Ecke Deutschlands, in der ich bisher nicht wirklich unterwegs war… was ich aber bei meiner Recherche sah, sprach mich durchaus an.
Ich buchte unsere Unterkünfte und einen Gepäcktransport, da wir nicht jeden Tag alle unsere Habseligkeiten tragen wollten. Glücklicherweise durften Hotels und Pensionen wieder öffnen und so stand unserem Urlaub Ende Juli nichts mehr im Wege.
Hallo Monschau!
Die erste Etappe des Wildnis Trail führt vom Nationalparktor in Höfen über fast 25 Kilometer nach Einruhr. Höfen ist ein Stadtteil vom schönen Monschau, wo wir die Nacht vor unserer ersten Etappe verbrachten.
Da die beiden Freundinnen, mit den ich unterwegs sein würde, noch eine weitere Urlaubswoche dranhängen wollten, fuhren wir mit dem Auto nach Monschau und checkte dort ins Hotel ein.
Unser erstes Ziel danach war die Senfmühle Monschau. Besonders bekannt ist sie- wie der Name natürlich verrät- für ihre verschiedenen Senfsorten. Inzwischen gibt es dort im Shop allerdings auch Wurst, Fleisch, Käse, Gewürze, Badezusätze und noch vieles mehr. Besonders angetan hatte es uns der Eifel-Whiskey, von dem wir nicht nur eine Flasche mitnahmen. Die Inhaber sind wahnsinnig freundliche Menschen, man kann so gut wie alles probieren und man merkte ihnen an, wie froh sie waren, ihre Leckereien endlich wieder an die Menschen bringen zu können.
Nachdem wir unsere neuen Habseligkeiten im Hotel verstaut hatten, gingen wir zu Fuß in die Stadt. Wir statteten der Burg, dem Roten Haus und der Stadtkirche einen ersten Besuch ab und machten uns dann auch noch auf zum Panoramaweg.
Zum Haller, der Ruine einer alten Befestigungsanlage, gingen wir dann allerdings nicht mehr hinauf, denn langsam plagte uns der Hunger.
Egal ob von oben oder von unten- Monschau sah mit seinen vielen Fachwerkhäusern und mit Schiefer verkleideten Fassaden wirklich interessant aus.
Die lange und beschwerliche Suche nach etwas Essbarem
Sagte ich eben noch, dass wir der Stadtkirche einen „ersten“ Besuch abgestattet hatten? Ich kann nicht mehr sagen, wie viele es im Endeffekt tatsächlich waren, aber auf unsere Suche nach einem Restaurant zum Abendessen kamen wir noch des öfteren an ihr vorbei.
In der Zwischenzeit hatten sich die Restaurants nämlich gut gefüllt- oder geschlossen. Ungefähr eine Stunden wechselten wir uns ab mit hoffnungslosem anstehen und warten auf Einlass und dem rumstreunen durch die Stadt, um vielleicht doch noch eine andere Möglichkeit zum Essen aufzutun.
Nachdem wir endlich einen Platz beim Italiener ergattert hatten, dauerte es mindestens noch mal so lange, bis wir bestellt und das richtige Essen bekommen hatten. Mehrfaches Winken nach dem Service und wiederholtes Bestellen inklusive. Das Essen an sich war lecker, ich hätte inzwischen aber wohl sonst auch angefangen, meine Schuhsohle anzuknabbern und das lecker zu finden.
Wir machten uns trotzdem einen schönen Abend und ich genoss den ersten Wein des Urlaubs- in der Eifel sollten wir ja wohl guten Wein und gutes Essen erwarten können…
Dachte ich. Mehr dazu im nächsten Artikel zu unserer ersten Etappe und der Einkehr im beschaulichen Städtchen Einruhr.
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