Okay, zugegeben- vorerst näherten wir uns Welington nur kurz an. Heute hatten wir uns einen weiteren Freedom-Campingplatz an einer Bucht südlich von Wellington ausgesucht. An der Owhiro Bay können bis zu 16 self-contained Fahrzeuge direkt am Wasser stehen. Hier gibt es außerdem eine kleine Ausstellung zu den lokalen Tierarten und der Geschichte der Bucht, sowie Toiletten, die 24 Stunden über geöffnet sind.
Als wir ankamen, waren einige der ausgewiesenen Parkflächen von normalen PKW besetzt. Wir warteten und waren kurz davor, uns nach Alternativen umzusehen, als eines der Autos wegfuhr und wir aufrücken konnten. Die Stellplätze hatten mehr oder weniger eine normale Parkplatz-Größe, boten also nicht viel Platz zu den Nachbarn. Zum Wasser hin war aber ein wenig mehr freie Fläche, sodass es sich gut aushalten ließ.
Nord- und/ oder Südinsel?
Am Abend machte ich mich noch auf einen kleinen Spaziergang entlang der steinigen bucht. Neben einigen interessanten Felsformationen hatte man insbesondere einen guten Blick auf die Fähren, die zwischen der Nord- und der Südinsel Neuseelands pendelten. Unsere anfängliche Idee, vielleicht noch eine Abstecher auf die Südinsel zu machen, hatten wir inzwischen verworfen. Fünf Wochen waren zwar eine lange Zeit, aber immer noch zu wenig, um mehr als die Nordinsel zu sehen. Jedenfalls, wenn man nicht jeden Tag mehrere Stunden fahren oder lange Strecken einfach aussparen wollte.
Nachdem wir ein wenig gerechnet hatten würden wir froh sein können, wenn wir nicht allzu viel von der Nordinsel auslassen mussten. Auch wenn es oft nicht danach aussah, die Entfernungen hier sollte man nicht unterschätzen. Aufgrund der kurvigen Straßen und hügeligen Landschaft konnte eine Strecke von hundert Kilometern auch mehrere Stunden dauern.
Deswegen wollten wir uns am nächsten Tag Wellington ansehen, den Abend noch einmal hier in der Nähe verbringen und dann wieder Richtung Norden fahren.
Willkommen in Wellington
Ich war gespannt auf Wellington als Stadt. Auckland war ein nettes Städtchen gewesen, aber hatte mir nicht wirklich gut gefallen. Vielleicht lag es daran, dass ich nicht zum Sightseeing oder Shopping nach Neuseeland gekommen war, sondern um möglichst entspannte Tage fernab vom „Großstadttrubel“ zu genießen. Wellington war dann ganz anders, als Auckland. Statt eines Ballungsgebietes von etwa 1,7 Millionen Menschen lebten in und um Wellington nur etwa 212.000 Menschen und das merkte man sofort. Die Stadt war mir auf anhieb viel sympathischer und ich hatten großen Spaß am herumstreunen.
Nach einem Spaziergang an der Hafenpromenade machten wir uns auf dem Weg zum Wellington Cable Car. Mit der Bahn fuhren wir auf einen kleinen Hügel, der auch den botanischen Garten der Stadt beherbergte. Dort konnten man sich gut länger aufhalten und beispielsweise auch zu Fuß zurück in die Stadt gehen. Wir fuhren nach einiger Zeit auch wieder mit der Bahn zurück und spazierten noch ein wenig durch die Stadt.
Tieffliegende Flugzeuge
Auch in Wellington gab es einen Ableger von Best Ugly Bagels, bei dem ich eine kurze Mittagspause einlegte. Ich probierte einen Bagel mit Spiegelei und Bacon, der (ebenso wie der in Auckland mit Thunfisch und Frischkäse) wirklich lecker war. Ich bleibe also bei der Empfehlung, hier ebenfalls mal vorbeizuschauen. Außerdem kann man den Abstecher wunderbar mit einem Spaziergang über die Cuba Street verbinden, die zum (Window-) Shopping einlädt.
Schön ist auch, dass der Flughafen von Wellingtonfast direkt an der Bucht liegt. Auch, wenn hier nicht wirklich viel Flugverkehr herrscht, kann man gut einige Start- und Landeanflüge aus der Nähe beobachten. Besonders empfehlenswert ist ein Standpunkt auf Höhe der beiden Kreisverkehren des Cobham Drive. Auch der Stadtname der „Winde City“ Wellington kann man hier finden. Praktischerweise befinden dich beide direkt auf dem Weg zum Camp Wellington, unserem Ziel für heute.
Wir machten noch einen kleinen Abendspaziergang im Sonnenuntergang und genossen das nicht limitierte WLAN, um noch ein paar Videos zu schauen. WLAN gab es auf so gut wie allen Stellplätzen hier, der Verbrauch war nur meist stark limitiert oder der Empfand nicht überall wirklich gut. Deswegen genossen wir abends zum schlafen auch mal, bei guter Verbindung einen Film zu schauen.