Nachdem wir unseren nächsten Stellplatz festgelegt hatten (heute war das erste Mal Freedom Camping angesagt), stand der erste Fitnesstest an. Natürlich waren wir nicht nur zum Pancake-Essen zum Mount Taranaki gekommen (hier zum Artikel vom Vortag), sondern wollten auch wandern. Wobei sich „wandern“ bisher noch keiner genauen Definition unterzogen hatte… Ein bisschen klettern ist auch immer noch dabei und wo genau lag eigentlich der Unterschied zu einem Spaziergang?
Mit Freunden und Familie hatten wir vor Kurzem Wetten abgeschlossen, wie viele Kilometer wir wohl zu Fuß zurücklegen würden im Urlaub. Von -5 bis 333km wurde uns alles zugetraut (vielen Dank dafür) und die erste Hochrechnung ergab: 64,9km hatten wir in der ersten Woche schon hinter uns gebracht. Eine interne Wette drehte sich noch um die gefahrenen Autokilometer. Hier hatten wir zum jetzigen Zeitpunkt ca. 877km zurückgelegt.
Immer nur bergauf
nach dem Frühstück fuhren wir zum Visitor Center am Mount Taranaki (North Egmont Visitor Center). Wir entschieden uns für einen 3-4 Stunden Abschnitt, der auf dem Weg zu einer kleinen Hütte führen sollte. Auf dem Foto ist dieser als „Maketawa Rond Trip“ eingezeichnet. Bis zur Hütte ging es dann ausschließlich bergauf und das verlangte uns schon ein bisschen was ab. Mit wenigen kleinen Pausen ging es aber gut über Stock und Stein. Und über schmale Brücken, Leitern, durch Bäche und Pfützen.
Die Hütte war erstaunlich gut gepflegt und ausgestattet. Es gab eine Feuerstelle, zwei schöne Schlafräume mit Etagenbetten und Matratzen und einen großen Gemeinschaftsraum. Draußen konnte man Trinkwasser zapfen und ein paar Meter weiter gab es sogar eine Toilette. Ich hätte im Vorfeld nie darüber nachgedacht, aber mit einem Hüttenschlafsack bewaffnet und ein paar Klamotten im Gepäck, hätte man hier gut eine Nacht verbringen können.
Wir trugen uns in das Gästebuch ein und machten uns dann auf den Weg. Und zu unserem Leidwesen ging es weiter bergauf. Da wir aber aus dem Wald raus waren, hatten wir eine schöne Aussicht auf das Tal. Die Spitze des Berges konnten wir aufgrund von tiefhängenden Wolken und Nebel leider nicht erkennen.
An der nächsten Weggabelung ging es dann eine breitere Straße entlang und endlich bergab. Auch die Wolken lichteten sich etwas und wir konnten sogar immer wieder bis zur Küste sehen. Wir konnten erkennen, dass das schlechte Wetter mal wieder nur hier an den Bergen fest hing… an der Küste musste strahlender Sonnenschein herrschen.
Endlich wird der Camper so richtig genutzt!
Wie gut, dass wir uns nach unserer Wanderung genau dorthin auf den Weg machten. Wir fuhren zum Strand in Oakura, wo wir unseren ersten Platz zum Freedom Camping ausgesucht hatten. Neuseeland ist ja bekannt dafür, dass es viele ausgewiesene Flächen gibt, auf denen man mit einem Self-Contained Vehicle/ Campervan kostenlos stehen kann. Bisher hatten wir uns immer den Luxus eines Holiday Parks oÄ. gegönnt, aber das sollte jetzt auch weniger werden.
Der platz für heute Nacht befand sich direkt auf einer Grünflüche am Strand. Es gab eine öffentliche Toilette, die auch die gesamte Nacht geöffnet war, und ansonsten nur die Parkfläche. Wir machten und eine leckere Bolognese und gingen dann noch passend zum Sonnenuntergang am Strand spazieren. Nach dem doch etwas anstrengenderen Tag ging es für mich aber danach auch recht schnell ins Bett 😉