Wildnis Trail - Etappe 3 - Gemünd bis Heimbach

Im schönen kleinen Ort Gemünd verbrachten wir direkt zwei Nächte, denn nach den ersten beiden Etappen gönnten wir uns einen Ruhetag. In weiser Voraussicht hatte eine Freundin aus unserem Dreier-Team darauf hingewiesen, dass wir vielleicht nicht alle vier Etappen am Stück laufen sollten.

Außerdem wollten wir ja auch ein wenig mehr von den Orten sehen, durch die uns der Trail führte. Und gestern, nach der zweiten Etappe, war uns nicht mehr nach einem Stadtspaziergang zumute… die 20 Kilometer und die mehrfachen Anstiege hatten uns ziemlich gefordert. Wir checkten in unserer Pension für die beiden Nächte ein, duschten und suchten uns dann aus den Empfehlungen für die umliegenden Restaurants das Hotel & Restaurant Dahmen aus. Dort hatten wir dann auch endlich Glück und fanden hervorragendes und frisches Essen (anders als die beiden Tage zuvor).

Langschläfer-Frühstück in Gemünd

Das Ehepaar Müller, die Betreiber unserer Pension in Gemünd, gaben sich ohnehin viel Mühe, uns den Aufenthalt so angenehm wir möglich zu machen. Wir hatten unsere Ferienwohnung im Erdgeschoss, super bequeme Boxspringbetten, ein modernes Bad und eine Frühstücks- und Wohnecke. Bucht man inklusive Frühstück, wird dieses morgens in die Wohnung gebracht und auf dem Tisch angerichtet.

Auch Sonderwünsche wurden berücksichtigt… Als wir ziemlich müde nach unserer Etappe am Vortag eincheckten, konnten wir ein „spätes“ Frühstück aushandeln. Falls wir noch schlafen sollten, würde Frau Müller alles so vorbereiten und im Kühlschrank bereitstellen, dass wir frühstücken konnten, wann wir wollten.

Wir ließen uns morgens also entsprechend Zeit, schliefen aus und frühstückten spät. An unserem Ruhetag hatten wir schließlich auch kein Ziel und keine Etappe, die wir hinter uns bringen mussten… oder „wollten“ 😉

Der perfekte Ruhetag bei über 30°C

Entsprechend wenig stand heute auf unserer Liste. Wir drehten eine kleine Runde durch den Kurpark und genossen dann den Rest des schönen, sonnigen Tages im Freibad, dem Rosenbad von Gemünd. Wir gönnten uns eine kleine Portion Pommes und gönnten vor allem unseren Beinen und unseren Rücken eine kleine Auszeit vom Wandersport.

Abends hatten wir Glück und fanden einen Tisch im Restaurant des Kurhauses, das uns unseren „Herbergseltern“ auch empfohlen hatten. Auch hier war das Essen wirklich gut und wir hofften, dass langsam eine kleine Glückssträhne einsetze, was das Thema Essen anging. Gemünd war auf jeden Fall ein guter Ort, um zwischendurch einen Tag auszuspannen. Auf dem Weg zurück zur Pension kamen wir noch an einer anderen Unterkunft vorbei. Hier hatten wohl schon einige andere Wanderer ihre wichtigsten Utensilien zurückgelassen- diverse Wanderschuhe waren zur einem wahren Kunstwerk arrangiert worden.

Wir schliefen auch in unserer zweiten Nacht hier hervorragend und starteten nach einem weiteren ausgiebigen Frühstück gut in den Tag. Während wir uns dann abreisefertig machten, kamen wir noch mit Herrn Müller ins Gespräch. Er verpasste unserer Ausrüstung einen kleinen Check und berichtete, was er schon für Katastrophen mit ansehen musste. Blasenübersäte Füße wegen falscher Socken, schlecht eingestellte oder zu kleine Rucksäcke und noch vieles mehr. Mit uns war er allerdings zufrieden und entließ uns mit guten Wünschen auf unsere dritte Trail-Etappe.

Auf nach Heimbach

Quer über den Kermeter führte uns unser Weg in den ebenfalls etwas größeren Ort Heimbach. Zu Beginn folgten wir der Urft, bogen dann aber in den Wald ab und arbeiteten uns hinauf nach Wolfgarten. Nach etwa zwei Stunden gibt es dort in der Kermeterschenke eine nette Möglichkeit zur Einkehr. Wir füllten dort allerdings nur unsere Wasservorräte auf- heute war es genau so warm wie gestern und bei über 30° würden wir fast lieber noch mal einen Tag im Freibad als auf dem Trail verbringen…

Hat man den Aufstieg nach Wolfgarten erst einmal hinter sich, geht es vergleichsweise harmlos weiter. Die Landschaft bleibt abwechslungsreich und führt oft auch abseits der Wälder über offene und sehr sonnige Felder.

Nach einem weiteren kleinen Anstieg und insgesamt fast 14 Kilometern ist man dann an der Abtei Mariawald angekommen. Bis ins Jahr 2018 lebten hier sogar noch Mönche im Kloster.

Wir sahen uns auf dem Gelände um, das wohl auch ein beliebtes Ausflugsziel für Motorradfahrer war. Die Klostergaststätte soll sogar berühmt für die „Mariawalder Erbsensuppe“ sein, welche hier auch in Konserven gekauft werden kann. Während wir draußen unsere Mittagspause lieber mit unserem eigenen Proviant verbrachten, trug ein Mann sogar einen ganzen Einkaufskorb voll mit Konserven hinaus… scheint, als wäre da etwas dran.

Die restliche Strecke nach Heimbach führt dann wieder hauptsächlich durch Wald. Beim heutigen Wetter war das aber auch das Beste, was uns passieren konnte.

Nach wenigen Kilometern hatten wir dann zum ersten Mal unseren Zielort im Blick. Wir wussten aber auch, dass uns unser Trail wohl nicht auf dem direktesten Weg dorthin führen würde. So folgten wir noch einigen kurvenreichen Wegen und ahnten auch schon, dass wir noch einige Abstiege bis hinunter ins Tal nach Heimbach hinter uns bringen würden.

-24%

Spannend wurde es tatsächlich, als wir in kurzer Zeit fast 160 Höhenmeter hinabstiegen und dabei ein Gefälle von bis zu 24% hatten.

Nach einem letzten kleinen Anstieg hatten wir dann endlich Heimbach erreicht. Leider habe ich bei unserer letzten kurzen Pause vergessen, die Aufzeichnung bei komoot wieder einzuschalten, sodass uns etwa zwei Kilometer an der Gesamtdistanz fehlen. Aber die machten insgesamt dann auch keinen großen Unterschied mehr.

Auch in Heimbach bleiben wir zwei Nächte, da uns unsere vierte und letzte Etappe wieder hierher zurückführen sollte. Vom Finalort in Zerkall aus, den wir morgen erwandern würden, konnte man nämlich nicht viel anderes tun, als zurück nach Heimbach zu fahren. Wir konnten bei der Planung nicht einschätzen, wie schnell wir sein würden und gingen auf Nummer sicher. Der Zug fuhr nämlich nur einmal am Tag auf direktem Weg zurück nach Höfen. Wir hatten also beschlossen, noch eine Nach länger zu bleiben und wollten uns nach einem netten Frühstück am Sonntag entspannt auf den Weg zurück zum Startpunkt und unserem Auto machen.

Aber soweit waren wir ja noch lange nicht- erstmal folgten noch die letzten 17,6 Kilometer auf der vierten Etappe…