Sydney Opera House

Nachdem wir am ersten Tag das Auto geholt hatten und einkaufen waren, erkundeten wir unsern ersten Stellplatz. Wir hatten für Sydney im Lane Cove Tourist Park reserviert und waren durchaus zufrieden mit unserer Auswahl. Vernünftige Duschen, WLAN im Gemeinschaftsraum und (für den Komfort in den ersten Tagen) ein Platz mit direktem Stromanschluss. Das alles machte das Ankommen so erträglich, dass wir erstmal ein Mittagsschläfchen einlegten.

Kann natürlich auch daran liegen, dass wir sehr lange auf den Beinen waren und durch ein paar Stunden Zeitverschiebung morgens um 07:00h in Sydney gelandet waren. Da galt es, ein wenig Jetlag loszuwerden und ausgeruht in den Urlaub zu starten.

Das Wetter war am Ankunftstag auch ziemlich regnerisch und noch gar nicht ansprechend, deswegen verpassten wir auch nicht viel. Dieses Mittagsschläfchen dauerte dann allerdings aus Versehen bis 18:00h, sodass wir nur noch einmal die nähere Umgebung erkunden gingen und dann wieder zum Camper zurück kamen. Hier war unser erstes Essen dann eine ganz klassisch Bolognese. Danach ließen wir den Abend ruhig ausklingen und schliefen früh, damit wir am nächsten Tag früh in die Stadt fahren konnten. Schließlich sollte das Wetter morgen wesentlich besser werden und wir wollten endlich Sydney sehen!

Hallo anderes Ende der Welt!

Am nächsten Morgen über die Sydney Harbour Bridge zu laufen und das Opernhaus zu sehen, machte einem doch sehr schlagartig bewusst, dass man am anderen Ende der Welt ist. Sehenswürdigkeiten, die man sonst nur von Bildern oder Filmen kennt, sind plötzlich ganz nah, was sich im Moment ziemlich surreal anfühlte.

Wir stiegen am „Milsons Point“ aus, der Haltestelle direkt am nördlichen Ende der Harbour Bridge. Von dort aus konnten wir zu Fuß über die Brücke laufen und sehen, wie sich der Hafen langsam vor uns ausbreitete. Ein weiterer Vorteil unseres Stellplatzes war nämlich die Nähe zur Metro, mit der man in etwa 40 Minuten an der Harbour Bridge war.

Das Wetter war hervorragend und so zeigte die Skyline aus Wolkenkratzern und Opernhaus alles, was man sich erhofft hatte. Wir verließen die Brücke und machten einen kurzen Spaziergang durch das Viertel „The Rocks“, wo wir einen schönen Kunstmarkt fanden. Die kleinen Stände hatten wenig mit dem üblichen „Krimskrams“, den ich sonst auf Straßenfesten oder Märkten erwarten würde. Im Gegenteil, wir fanden schöne Handwerkskunst und kreativ gefertigte Schmuckstücke und Mitbringsel. Das angebotenen Essen sah ebenfalls verführerisch aus, allerdings waren wir leider immer noch sehr satt vom Frühstück.

Der Kamera wird es zu warm

Vorbei am Circular Quay führte unser Weg erst einmal in das naheliegende Geschäftsviertel in Richtung Martin Place. Währenddessen beschloss meine Kamera leider, dass es ihr für heute reichte (oder zu warm geworden war?), weswegen ich nur noch as handy zur Verfügung hatte. Die Bildqualität der Handys ist heutzutage ja auch beachtlich, aber hätte ich mich darauf verlassen wollen, hätte ich keine 3kg Fotoequipment mit in den Urlaub genommen.

Ohne wirklich darüber nachzudenken, hatte ich die Australier ein wenig unterschätzt. Ich wusste zwar, dass die Läden hier auch an den Wochenende geöffnet hatten, war aber wohl doch sehr an den ruhigen, deutschen Sonntag gewöhnt. Da heute Sonntag war, rechnete ich quasi gar nicht mit viel Trubel in der Innenstadt… aber weit gefehlt! Es zeigte sich, dass geöffnete Läden an sieben Tagen der Woche nichts ungewöhnliches war. Das erwies sich im Laufe des Urlaubs auch als sehr praktisch- auch wenn es noch einmal mehr dazu führte, dass man den Überblick über die Wochentage verliert.

Mittagspause

Am Martin Place war es trotzdem ruhiger als erwartet, was sich am Darling Harbour dann schlagartig wieder ins Gegenteil verkehrte. Wir suchten uns ein kleines Restaurant dort in der Nähe und gönnten uns einen kleinen Snack und ein kühles Bier. Später machten wir unseren Weg über die dortige Pyrmont Bridge und nahmen die Fähre zurück zum Circular Quay.

Dann ging es endlich zum berühmten Opernhaus. Das Sydney Opera House ist natürlich nicht mehr das modernste (Baubeginn 1959, Eröffnung 1973), was sich bei einer genaueren Betrachtung der Kachelfassade und Inneneinrichtung zeigt. Mit Sicherheit macht auch das einen großen Teil seiner imposanten Erscheinung aus! Die öffentlichen Bereiche machen definitiv Lust auf einen richtigen besuch des Hauses, das seinen ganz eigenen Charme hat.

Um noch einen besseren Blick auf die berühmteste Sehenswürdigkeit Sydneys zu haben, liefen wir entlang des Royal Botanic Gardens bis hin zur Landspitze bei „Ms Macquaries’s Chair“. Von hier hatten wir tatsächlich eine wunderbare Aussicht auf den Hafen und ein Hochzeits-Fotoshooting, das gleichzeitig stattfand.

Zurück am Circular Quay besorgten wir uns etwas zu essen und warteten auf die Fähre nach Manly. Die Fährfahrt ist im normalen Tagesticket für den ÖPNV in Sydney inbegriffen und dauert circa 40-45 Minuten. Ein Tagesticket am Sonntag kostet übrigens nur 2,60$, an allen anderen Tagen sind es 15,40$!

Abendstimmung und Sonnenuntergang

Von der Fähre aus bot sich ein toller Blick über den Hafen. Da ich sowieso ein Faible für Bootsfahrten habe, war das ein besonders schöner Abschluss des Tages. Vom Fähranleger in Manly aus sind es nur circa zehn Minuten durch eine nette Fußgängerzone bis zum Strand. Abends scheint er auf Einheimische und Touristen eine besondere Anziehungskraft auszuüben, denn mit der Zeit wurde es immer voller.

Wir verbrachten einige Zeit am Strand und machten uns so rechtzeitig wieder auf den Weg zurück, dass wir den Sonnenuntergang über Sydney von der Fähre aus sehen konnten.

So ging langsam aber sich ein schöner Tag in der Millionenmetropole Sydney zu Ende. Wir hatten beschlossen, erstmal genug gesehen zu haben, obwohl Sydney sicher genug Programm für mehr als nur einen Tag bietet. Allerdings wollten wir am nächsten Tag weiter in die Blue Mountains fahren und hatten auch nicht das Gefühl, etwas verpasst zu haben.