Das „Northland“ ist der Verwaltungsbezirk nördlich von Auckland. Es erstreckt sich über die gesamte Landzunge bis hoch zum nördlichsten Punkt, Cape Reinga. Zum Ende unseres Roadtrips um die Nordinsel wollten wir diesen Punkt erreichen und arbeiteten uns langsam dahin vor. Über die ersten Tage im Northland habe ich zuvor schon berichtet.
Wir waren Mitte November gestartet, inzwischen war es Anfang/ Mitte Dezember und der Sommer war in Neuseeland angekommen. Besonders hier im nördlichsten Teil der Insel war das Wetter hervorragend und genau das, was wir uns erhofft hatten: Zum Ende der Reise wollten wir die Sonne genießen und ein wenig an unserem Teint arbeiten.
Unser heutiges Ziel war die Marsden Bay. Wieder ein Freedom-Campingplatz und wieder mit Blick auf eine wunderschöne Bucht. Daran werde ich mich nie satt sehen können… Spannend, weil hier etwas andres als sonst, war der Blick auf das Industriegebiet im Hafen, wo offenbar unglaublich viel Holz umgeschlagen und verarbeitet wird.
Im Hintergrund waren schon die Whangarei Heads zu erkennen, von denen man sicher ebenfalls einen hervorragenden Blick über die Bucht haben würde.
Wir machten uns später noch auf den Weg in das Neubaugebiet, das sich hier direkt hinter unserem Stellplatz befand. Die Häuser hier waren sicher für die etwas dekadentere Bevölkerung gedacht… Viele der Häuser hatten einen direkten Zugang zum Wasser mit eigenem Bootsanleger im angrenzenden Yachthafen und sahen entsprechend riesig aus. Tatsächlich wirkte es auch in den nächsten Tage so, dass sich insbesondere hier im Northland die „Schönen und Reichen“ Neuseelands gerne niederließen.
„Nehmt jeden Wasserfall auf dem Weg mit“
Einer der wenigen Tipps, die wir tatsächlich versuchten zu befolgen. So machten wir uns am nächsten Tag auf in das nahegelegene Städtchen Whangarei, wo uns tatsächlich ein wunderschöner Wasserfall erwartete. Den gut ausgebauten Weg dort konnten wir sogar in Flip Flops laufen.
Wir hatten heute allerdings noch ein ehrgeizigeres Ziel vor uns: Der Adventure Forest sollte uns für einige Stunden beschäftigen. Um nichts zu verlieren, hatten wir Handys und Kameras im Auto gelassen. Vondaher gibt es keine Fotos aus dem Kletterwald, aber da lässt sich im Internet genug finden.
Der Adventure Forest wird von einem französischen Ehepaar betrieben, das super sympathisch ist und sich viel Zeit für die Sicherheitseinweisung nimmt. Es gibt auch eine kurze, ebenerdige Übungsstrecke, damit man sich mit seinen Karabinern und der Führungsschiene für den „Flying Fox“ vertraut machen kann. Bei diesen Seilbahn-Abschnitten hakt man sich ein, stößt sich ab und „fliegt“ in seinem Geschirr sitzend zur nächsten Plattform.
Adrenalin pur
Auch wenn uns die Abenteuerlust gepackt hatte- wir starteten erst einmal vermeintlich einfach auf einem Einsteiger-Parcours. Wir bahnten uns unseren Weg über diverse Brücken, schwingende Baumstämme, Schaukeln und andere Hindernisse und kletterten dabei auch immer höher. Ein großer Spaß, vor allem, weil alle Parcours am Ende einen langen Flying Fox haben, bei dem man in einem Netzt oÄ. landet.
Der letzte Parcours, den wir machten, befand sich schon ziemlich hoch über den Köpfen und bestand ausschließlich aus Flying Fox-Abschnitten. Mein absolutes Highlight! Wenn man in der Gegend von Whangarei ist, lohnt sich ein Ausflug hierher absolut.
Für uns ging es danach weiter nach Norden in das Städtchen Paihia. Die dortige Bay of Islands sollte malerisch schön sein und das wollten wir uns natürlich nicht entgehen lassen. Mit seinen Höhlen, Wasserfällen und schönen Stränden ist das Northland ein wirklich wunderschönes Fleckchen Erde.
Toiletten mit Stil
Auf unserem Weg nach Paihia lag allerdings noch eine kleine weitere Sehenswürdigkeit. Deswegen sollte man zwar keinen großen Umweg fahren, aber falls man sowieso auf der Ecke ist, könnte man bei den Hundertwasser Toiletten in Kawakawa anhalten.
Der österreichische Künstler Friedensreich Hundertwasser ist bekannt für seinen ausgefallenen und sehr eigenen Kunststil, der viel geschwungene Linien, runde Formen, Keramikfliesen und Glaselemente beinhaltet. Und er war ein großes Thema in meinem schulischen Kunstunterricht. Witzig, was man sich manchmal alles merkt und wiedererkannt. Dass er allerdings lange in Neuseeland (eben in Kawakawa) gelebt hatte, wusste ich nicht mehr. Jedenfalls war es wohl die „schönste“ Toilette, die ich je betreten hatte.