London Bridge

Nachdem wir gestern die größten Touristenattraktionen der Great Ocean Road abgeklappert hatten, gönnten wir uns noch einen ruhigen Nachmittag am Strand von Port Campbell. Glücklicherweise hatten wir uns hier dann Port Campbell Holiday Park als Stellplatz für die Nacht ausgesucht und damit eine sehr gute Wahl getroffen.

Wir bekamen einen Stellplatz direkt am Flussufer an der Nordseite des Parks und hatten es so auch nicht weit zum Strand. Das Wasser war wärmer als gedacht und die Abendsonne so angenehm, dass wir den Abend perfekt ausklingen lassen konnten.

Alle 300m ein Lookout

Einen Zwischenstopp in Port Campbell zu machen lohnt sich auch strategisch. Auf dem Stück von dort aus nach Portland reihen sich sie Sehenswürdigkeiten nämlich ebenfalls direkt aneinander. Als erstes sieht man „The Arch“, einen der wenigen verbliebenen Bögen aus Sandstein, die ihre Form trotz Wind uns Wetter noch hielten.

Das lässt sich von der „London Bridge“, nur wenige hundert Meter weiter, nicht mehr behaupten. Der Bogen, der hier das Festland mit einer kleinen vorgelagerten Insel verband, stürzte 1990 ein.

Interessant fand ich auch die Entstehung dieser Formationen: Während der letzten Eiszeit stand der Meeresspiegel hier noch viel höher und die jetzt freiliegenden Steine waren vom Wasser bedeckt gewesen. Als der Meeresspiegel dann sank und den recht weichen Sand freigab, war er der Brandung, sowie Wind und Wetter ausgesetzt.

Seitdem nagten nun die Elemente an den Steinen und höhlten diese aus. So entstehen zuerst Höhlen, dann diese Bögen und (wenn diese das Eigengewicht nicht mehr tragen können) einzelne emporragende Steinspitzen. So entstanden zum Beispiel auch die Zwölf Apostel. Und so schwinden sie auch immer weiter.

Spuren im Sand

Durch Zufall entdeckten wir noch eine weiteren Aussichtspunkt auf die London Bridge und ich wollte schauen, ob man dort irgendwie runter zum Strand kam. Das Wetter war so klasse, da hätte ich gerne ein wenig die Füße ins Wasser gehalten. Auf dem tiefer gelegenen Aussichtspunkt angekommen erkannten wir allerdings, dass die Spuren im Sand gar nicht von menschen stammten, sondern von Pinguinen.

Als wir den Blick ein wenig schweifen ließen, entdecken wir sogar zwei von ihnen unter einem Felsen. Da hatte sich der Weg zu dieser kleinen Aussichtsplattform doch gelohnt!

Weiter ging es zu einer Grotte und den beiden Buchten Bay of Martyrs und Bay of Islands. Der übrige Touristen-Andrang hielt sich heute auch in engen Grenzen, sodass wir einen schönen Tag sn der Küste verbrachten und immer wieder neue Eindrücke dieser vielfältigen Landschaft gewannen.

Zum Abend führte uns unser Weg dann nach Portland. Ein einem kleinen Abendspaziergang erkundeten wir noch die nähere Umgebung des Campingplatzes und nutzten die Zeit zum Wäsche waschen. Hier in Portland sahen wir so viel Industrie, wie lange nicht mehr. Abgewandt vom Hafen fanden wir noch einen hübschen kleinen Leuchtturm und eine Reihe schöner Eigentumswohnungen entlang der Klippen. Dort ließ es sich sicher gut aushalten… und wer wollte nicht mit einem Blick aufs Meer aufwachen wollen?