Melbourne

Nach Sydney stand heute Melbourne als nächste Großstadt auf unserem Plan. Dazu suchten wir uns einen Stellplatz in der Nähe mit guter Anbindung an den ÖPNV und fuhren gegen Nachmittag los. Das Wetter war warm und sonnig, also standen uns alle Möglichkeiten offen, die Stadt zu erkunden.

Zuerst schauten wir uns ausführlich am Bahnhof der Flinders Street Station um und machten dann einen Abstecher in die Hosier Lane, wo wir einige Zeit damit verbrachten, die dortigen aufwendig gestalteten Graffitis zu studieren. Viele von ihnen beschäftigten sich mit der Kultur der Aborigines oder zeigten gesellschaftskritische Themen, was einen zum längeren Verweilen einlud.

Da wir uns nicht direkt entschieden konnten, wohin unser Weg als nächstes führen sollte, suchten wir die nächste Straßenbahnhaltestelle. In Melbourne gibt es die Circle Line, eine alte Straßenbahnlinie, die einmal die Innenstadt umrundete und sogar kostenlos fährt. Zu den einzelnen Haltestellen wird sogar eine Bandabsage abgespielt, welche Sehenswürdigkeiten oder Besonderheiten sich dort befinden.

Dockland & Innenstadt

Zuerst machten wir es uns in einem netten Restaurant an den Docklands gemütlich. Bei kühlem Bier und Wider ließen wir den Blick über das Wasser und das Etihad Stadium gleiten und genossen den Schatten hier. Gut gestärkt von den Mac & Cheese-Kroketten, die wir als Kleinigkeit geordert hatten, stürzten wir uns mitten rein in Melbournes Innenstadt.

Wir schlenderten zum Beispiel über die Elisabeth Street und diverse Nebenstraßen, die uns einen guten Eindruck dieser geschäftigen Stadt vermittelte. Wir nutzten die Shoppingmeilen insbesondere für das Kaufen von Souveniers und später auch für einen kurzen Einkauf, bevor sich unser ersten Ausflug dem Ende neigte.

Ich weiß nicht genau, war ich erwartet hatte, aber so wirklich sagte mir die Stadt nicht zu. Vielleicht lag es auch daran, dass wir jetzt fast eineinhalb Wochen lang (von Sydney abgesehen) kaum in großen Städten unterwegs waren. Da wuselige Großstadttreiben war also das krasse Gegenteil dazu. Vielleicht hatten wir auch nicht die richtigen Ecken gefunden, aber für heute fuhren wir erst einmal zurück zum Campingplatz.

Emsiges Markttreiben und ein schöner Strandspaziergang

Am nächsten Tag fuhren wir auf dem Weg nach Torquay doch noch einmal nach Melbourne rein. Wir wollten uns den Queen Victoria Market ansehen uns noch einen Abstecher an die Bucht von Port Phillip machen. Auch das Verkehrsaufkommen in Melbourne war dann wesentlich nervenaufreibender, als in den Tagen zuvor: Zuerst führte uns unser Navi völlig ohne Not über eine unbefestigte Ruckelpiste in die Stadt und dann, notwendigerweise, über sechs- bis achtspurige Straßen hindurch.

Der Queen Victoria Market galt als eine der Hauptsehenswürdigkeiten der Stadt. In der überdachten (aber ansonsten offenen) Halle gaben sich dann eher Touristen-Fänger und Händler die Ehre. Vereinzelt fanden sich zwischendurch der eine oder andere interessantere Stand, aber im Vergleich zum hochwertigen Künstlermarkt in Sydney, verbrachten wir hier kaum Zeit.

Anders sah es dann im goßen Marktgebäude aus, das die ganzen Lebensmittelhändler beherbergte. Die Auswahl an Obst, Gemüse, Käse, Fisch und Fleisch war ebenso beeindruckend, wie sie frisch und von guter Qualität zu sein schien. Ließ man also den touristischen Teil hinter sich, konnte man preiswert die eine oder andere Delikatesse einkaufen und sich von der Vielfalt des frischen Angebots inspirieren lassen.

Als letzten Zwischenstopp in Melbourne wählten wir den Princes Pier. Hier hatten wir einen super Blick über die Bucht von Port Phillip und waren überrascht von dem schönen Strand nebenan. Auch die Pier an sich, mit ihren alten und massiven Holzpfählen, war sehenswert und lud zum picknicken oder spazieren ein.