Wilsons Promontory

Wir hatten während des Urlaubs so viele schöne Dinge gesehen, dass ich mich gar nicht für bestimmte Highlights entschieden will. Müsste ich das allerdings tun, so wäre das Wilsons Promontory sicher unter den ersten drei Punkte. Hier bietet sich eine abwechslungsreiche und wunderschöne Langschaft, die man gut und gerne stundenlang erkunden kann. Da nur eine Straße ins Prom führt, findet man hier vom Spaziergang bis zu mehrtägigen Wanderungen alles.

Bis auf die Wanderpfade ist die Landschaft komplett naturbelassen und bietet herrliche Aussichten. Schon von den Parkplätzen aus lässt sich viel Schönes entdecken, für Anderes muss man mehr Zeit und Kilometer investieren,

Erste gute Ausflüge bieten die Whiskey Bay und der Squeaky Beach. Beide sind von ihren jeweiligen Parkplätzen aus in kurzer Zeit zu erreichen. Am Squeaky Beach ist der Sand so weiß und fein, dass er seinem Namen alle Ehre macht und tatsächlich beim gehen quietscht. Bei gutem Wetter kann man hier auch wunderbar schwimmen gehen. Die Whiskey Bay lädt ebenfalls hierzu ein, allerdings fand ich hier die großen Felsen, Gesteinsformationen und -farben wesentlich interessanter.

Standplatz-Lotterie

Als wir im Prom unterwegs waren, war anscheinend grade eine große Kirchenfreizeit. Trotzdem hätten wir hier sicher noch einen Stellplatz ergattern können, Sollten wir noch einmal in dieser Ecke unterwegs sein, würde ich das tatsächlich auch gerne machen. Wahrscheinlich sollten wir das allerdings nicht in der Hauptsaison versuchen, denn dann werden die Plätze hier im Losverfahren vergeben.

484 Stellplätze stehen in Titan River, dem Hauptort der Landzunge, zur Verfügung, 20 davon mit direktem Stromanschluss. Diese Plätze werden (laut Reiseführer) in den Weihnachtsferien im Losverfahren vergeben, wofür man sich spätestens bis zum 30. Juni bei Parks Victoria angemeldet haben sollte.

Mutigere und ausdauerndere Wanderer als wir finden hier auch ihre Herausforderung. Der „Great Prom Walk“ gilt zum Beispiel als beliebteste Wanderstrecke durchs Wilsons Promontory und ist bis zu 53 Kilometer lang. Solch eine lange Wandertour muss unbedingt angemeldet und genehmigt werden. Geplante Zwischenstopps und den geplante Tag der Rückkehr sollte man ebenfalls hinterlegen, damit die Mitarbeiter von Parks Victoria checken können, ob die Wanderung nach Plan verläuft, oder ob gegebenenfalls Hilfe benötigt wird. Deswegen wird auch immer nur eine bestimmte Anzahl an Genehmigungen vergeben.

Eine moderate und szenisch interessante Wanderung ist der „Tidal Overlook Circuit“, den wir auch ausprobierten. Mit kleinen Abstechern ist man hier ca. 4 Kilometer unterwegs. Außerdem startet man am „Lilly Pilly Gully Car Park“, dessen Namen alleine schon einen Besuch wer ist 😉

Ein guter Tag für die Statistik

Auf dem Weg aus dem Prom heraus erspähten wir dann endlich unser erstes (lebendiges) Wombat. Deswegen drehten wir bei nächster Gelegenheit um, fuhren zurück und noch einmal daran vorbei, sodass wir es ganze Dreimal beobachten konnten. Das wertete unsere Statistik und das Gefühl stark auf, dann die trägen uns massigen Wombats waren ansonsten die Tieren, die wir am häufigsten tot neben der Straße liegen sahen.

Die Mitarbeiter des Parks in Yanakie, in dem wir übernachteten, erzählten uns dann, dass das für Australier gar kein wirklich Grund zur Freude ist. Wombats wurden als ziemliche Plage angesehen, da sie insbesondere Landwirten das Leben schwer machten. Sie schadeten den Pflanzen und gruben die Felder um, sodass Landmaschinen des Öfteren stecken blieben oder kaputt gingen… „No one likes Wombats“.

Schade.